Mindeslohnversprechen bereits gebrochen
Während ihres Wahlkampfs 2025 versprach die PSD einen Mindestlohn von 1.200 Euro. Jetzt, nach den Kommunalwahlen, deutet der Präsident an, dass der Mindestlohn sogar noch niedriger ausfallen könnte als in anderen Teilen Portugals.
Wenige Tage nach den Wahlen erklärte der Regionalpräsident von Madeira, Miguel Albuquerque, er könne nicht versprechen, dass die Insel weiterhin den höchsten Mindestlohn in Portugal haben werde. Bei der Eröffnung der Ausstellung À Escala – Desporto Automóvel im Museu de Electricidade – Casa da Luz in Funchal erklärte Albuquerque, der Schwerpunkt sollte auf langfristigem Wirtschaftswachstum liegen.
Er könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht garantieren, dass Madeira weiterhin den höchsten Mindestlohn des Landes haben wird, aber ich garantiere, dass die Löhne weiterhin angepasst werden. Das Ziel sollte nicht nur der Mindestlohn sein, sondern das Wirtschaftswachstum und dessen Auswirkungen auf die Gesamtlöhne.
Die aktuelle Mindestlöhne in ganz Portugal im Jahr 2025 liegen bei
Madeira: 915 € / Monat - Azoren: 910 € / Monat - Festland Portugal: 870 € / Monat
Madeira hat bisher den höchsten Mindestlohn unter den Regionen Portugals beibehalten, da die Menschen dort im Allgemeinen höhere Ausgaben haben als auf dem Festland. Lebensmittel und Unterkunft sind dort generell teurer. Die nächste Überprüfung des regionalen Mindestlohns wird für Anfang 2026 erwartet, in Abstimmung mit nationalen Entscheidungen.
Während ihres Wahlkampfs versprach die PSD einen Mindestlohn von 1.200 €, ohne jedoch anzugeben, wann dieser in Kraft treten soll. Es ist offensichtlich, dass dies alles nicht so bald geschehen wird. Auf der Facebook-Seite der PSD wurde am 19. März, am Vorabend der Wahl, angekündigt, was bereits auf den Plakaten in den Straßen zu sehen war. „In dieser letzten Phase des Wahlkampfs bekräftigen wir erneut eine unserer großen Verpflichtungen für die Zukunft: Wir wollen sicherstellen, dass der regionale Mindestlohn – der dank der PSD/Madeira-Regierungen bereits jetzt der höchste im Land ist – 1.200 € erreicht.
Laut Miguel Albuquerque bietet die geringere Steuerlast der Region den Arbeitnehmern bereits erhebliche finanzielle Vorteile. Er sagte, dass ein durchschnittlicher Arbeitnehmer auf Madeira aufgrund der niedrigeren regionalen Steuern am Ende des Jahres umgerechnet ein Gehalt mehr hat als ein Arbeitnehmer auf dem Festland.
Dieser Steuervorteil, so die Regierung, trägt dazu bei, mögliche Unterschiede beim Mindestlohn im Vergleich zu anderen Teilen Portugals auszugleichen. Was, genauer betrachtet, eine völlig unbegründete Behauptung ist, wenn man die durchweg höhere Inflation auf Madeira und die höheren Preise für Lebensmittel, Mieten und Transport im Vergleich zum Festland oder den Azoren berücksichtigt.
Leider hinterfragen die Medien auf Madeira dies nicht und beschränken sich erneut auf bloße Berichterstattung ohne Kontext.
Quelle: Diário de Notícias Madeira